Alexandra Labenbacher-Konecny

Weitblick und Innovation treffen bewährte Tradition

Das Wirtshaus Beringer begeistert mit Gastlichkeit und herausragender Küche - auch im frischen Pop-up Charakter.

Ein Wirtshauserlebnis das seinesgleichen sucht. Mit einem weltoffenen Weitblick wird hier Essen und Erlebnis neu interpretiert. Innovation, die auf Basis von wertschätzender Tradition generationsübergreifend gelebt wird, überrascht in Form von Veranstaltungen und der Neuinterpretation von Gerichten. Hier entdeckt man die Kulinarik der Region mit allen Sinnen.

Erstmals in meinem Leben nehme ich die Autobahnausfahrt Pöchlarn und fahre plötzlich durch eine wunderschöne, grüne Landschaft - entlang von Feldern mit den für die Region typischen Birnbaum-Zeilen. Nicht nur die kurvenreichen Straßen durch Felder zwingen mich, einen Gang herunterzuschalten, sondern die niederösterreichische Gemütlichkeit legt sich über einen. Mein Ziel ist das Gasthaus Beringer in Mank. Ein Unikat, das seinesgleichen sucht. Nicht nur weil drei Wirtshäuser innerhalb von 100 Metern nebeneinander seit Generationen bestehen, sondern weil Miteigentümerin und Küchenchefin Alexandra Labenbacher-Konecny von der ersten Minute an begeistert und überzeugt.

“Wenn ich koche, bin ich ganz bei mir. Im Kochen habe ich meine Berufung gefunden und das nicht nur, weil das Wirtshausgen erblich in mir steckt."

Alexandra Labenbacher-Konecny

Mank und die weite Welt

Schon als kleines Mädchen wusste sie instinktiv, dass sie, auch ohne elterlichen Druck, dieses Wirtshaus weiterführen möchte. So war ihr Ausbildungsweg geebnet und sie nahm auf einigen Fernreisen noch internationale Eindrücke mie heute in ihrer Küche einfließen lässt. „Meine Mitarbeiterin Napapat stammt aus Thailand und ich bitte sie immer wieder um ihren Input oder überlasse ihr einen gesamten Mittagsdienst, um ihre Heimat präsentieren zu können." Gerade erst brachte ihr in Indien lebender Onkel wieder einen Koffer mit den feinsten Gewürzen mit. Xandis Steckenpferd ist die vegetarische Küche, mit der sie in allen Ausformungen spielt.

Flammkuchen im Wirtshaus Beringer

Zwei Frauen - Ein Team 

"Unsere Gäste nehmen diese Abwechslung mit Freude an.“ Das Klassische kommt im Wirtshaus Beringer dabei nicht zu kurz. „Meine Mama bewahrt unsere traditionellen Gerichte wie das Beringer Bratl jeden Sonntag und ich interpretiere Gerichte neu und bleibe durch sie mit beiden Beinen auf dem Boden. Wenn ich wieder einmal abhebe, holt sie mich herunter. Diese einzigartige Kombination und die Freiheit dahinter macht uns zu einem unschlagbaren Team.”

Brutal-Lokal

Im Wirtshaus Beringer soll sich jeder wohl fühlen. Und dass das so ist, wird spätestens klar, wenn Alexandra von ihren Pop-up Themenabenden erzählt. Vor nunmehr sechs Jahren entstand die Veranstaltungsserie “Brutal-Lokal”, einer Themenserie mit Pop-up Charakter. 30 Personen nehmen an einer langen Tafel Platz und werden in acht Gängen in eine andere Welt entführt. Zirkus, Märchen, Weltraum und ihr aktuelles Programm “Hallo Dienstmann”, sind die Themen der letzten Jahre. Xandi selbst mag keine schick eingedeckten Tische und so erinnerte sie sich an den Club Soul-Sugar in Wien, der damals zur Soulmusik alte 60 Jahre Tanzvideos auf die Wand projizierte. Von Anfang an kooperierte sie mit der Eventagentur „Wiewerk“ aus der Region, sie projizieren zu jedem Gang das passende Motiv auf den Tisch.

Gemeinsam Großes schaffen

Hier erfährt man Kulinarik mit allen Sinnen. Die außergewöhnliche Präsentation eines jeden Ganges in Form eines Buches, Styroporkopfes, Bauchladens und vielen mehr involviert sogar ihren Stammtisch und die besten Freunde. “Mittlerweile sagen sie schon, denk doch das nächste Mal wieder an mich, das hat so großen Spaß gemacht.” Und so schafft sie für ihre Stammgäste einen Raum, an dem jede:r willkommen ist und sich geliebt und gebraucht fühlt. Jeder von ihnen kann etwas anderes.

Kreative Inszenierungen

„Einer hat mir 30 alte Bücher entkernt und eine Holzschatulle darin versteckt. Serviert wurde das Essen unter einem Zauberpapier, das die Gäste mit einem Streichholz anzündeten und somit den Überraschungsgang freilegten. Wir fordern die Interaktionen heraus und spielen mit der Überraschung. Beim Thema Märchen baumelten lange, geflochtene Zöpfe von der Decke und das Fingerfood steckte in ihnen. Nach der Hälfte des Dinners gehen wir gemeinsam in die Küche, wo ein weiteres Highlight wartet. Beim Thema Rotkäppchen hingen gefüllte Schweineblasen, in Anlehnung an den Bauch des Wolfes, von der Decke. Frau Holle interpretierten wir mit einem mit Rosmarinrauch gefüllten Polster, der von unseren Gästen angestochen und damit befreit wurde. Mein Highlight ist der für unser aktuelles Programm selbstgebaute “Würstelstandl” mitten in der Küche.“

Drei befreundete Wirtshäuser

Auch wie drei Wirtshäuser innerhalb von 100 Meter überleben können, zeigt das Beispiel in Mank. “Wir sind alle gute Freunde, schauen aufeinander, und helfen uns immer gegenseitig aus. Zudem hat jeder von uns einen anderen Schwerpunkt. Eine gesunde Konkurrenz tut natürlich allen gut. Obendrein sind unsere Kinder oft beisammen und wenn meinen Zwillingen das Essen auf unserer Mittagskarte nicht schmeckt, laufen sie gerne zum Nachbarn und essen dort”, lacht Xandi."

Sehnsuchtsort für neue Ideen

Ruhe findet sie im Zaubergarten ihrer Tante Erna. Ein Naturjuwel und privater Schaugarten inmitten der Felder am Ortsrand von Mank. “Ich setz’ mich auf meinen orangen Drahtesel und radle los. Dort bin ich für mich alleine, kann alle Kräuter und Pflanzen probieren und komme an den geheimen Plätzen des Gartens auf neue Ideen. Ein Kraftort, der seinesgleichen sucht.“ Ihre Zukunft hält noch sehr viele Überraschungen bereit. So würde sie gerne aus einem freien Raum ein kleines Take-away à la Beringer Würstelstandl machen und dort von Tramezzini über die besten Pizzen ihres Bekannten jedes kulinarische Highlight einmal ausprobieren.

Alexandras Lieblingsplätze in der Region

„Meine Lieblingsplätze sind das SoleAerium in Mank, ein Entspannungsplatz mit Sole-Effekt, bei dem Wasser über Tannenäste fließt und kulinarisch d`Greißlerei von Babsi Bürgmayr. Außerdem würde sie einen Besuch bei Birgit und Grete Wiederstein in Göttlesbrunn, ein Schnapsbrennerin und Winzerin Gespann aus Mutter und Tochter, sehr empfehlen.“